Acryl auf ungrundierter Baumwolle
Acrylic on unprimed cotton
257 × 391 cm
Privatsammlung / private collection
courtesy Galerie Michael Haas, Berlin
© Franz Gertsch AG
Franz Gertsch
Franz Gertsch, geboren 1930 in Mörigen/CH, gehört zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Von seinem internationalen Durchbruch an der documenta 5 in Kassel 1972 bis heute hat Gertsch ein reiches malerisches und grafisches Werk geschaffen, das eine ganz besondere Annäherung an die Wirklichkeit vornimmt. Realität bedeutet für Franz Gertsch nicht nur eine malerische, sondern auch konzeptionelle Herausforderung. Obgleich er von Fotos bzw. von Diaprojektionen ausgeht, folgen die Bilder einer eigenen Logik, die auf absolute Stimmigkeit aller Elemente zielt. Einen besonderen Stellenwert im Werk von Franz Gertsch nehmen die Holzschnitte ein. In einer bislang unbekannten Präzision in der Ausführung und in Monumentalformaten, die schon allein bei der Papierherstellung an die Grenzen des Machbaren stossen, hat Gertsch mit diesem traditionellen Medium neue Dimensionen erschlossen.
Mit dem Museum Franz Gertsch in Burgdorf, unweit seines Wohn- und Arbeitsorts
Rüschegg gelegen, wird sein Lebenswerk angemessen gewürdigt.
Biografie
- 1930Geboren am 8. März in Mörigen im Kanton Bern
- 1947–50Ausbildung in der Malschule Max von Mühlenen, Bern
- 1950–52Handwerkliche Studien bei Hans Schwarzenbach, Bern
- 1963Heirat mit Maria Meer
- 1969Erste grossformatige realistische Gemälde
- 1970Familien- und Gruppenszenen, "Situations"-Porträts
- 1972Teilnahme an der "documenta V", Kassel, mit dem Bild "Medici" (1971/72)
- 1976Umzug nach Rüschegg
- 1978Teilnahme an der Biennale in Venedig
- 1980Beginn der Porträt-Serie mit "Selbstbildnis"; es folgen "Irène", "Tabea", "Verena", "Christina" und "Johanna"
- 1986Gibt vorübergehend die Malerei auf; Beginn grossformatiger Holzschnitte
- 1994Wiederaufnahme der Malerei; bis 1999 entstehen "Gräser I-IV" sowie "Silvia" (1997/98)
- 1999Einzelpräsentation auf der Biennale in Venedig
- 2002Eröffnung des Museum Franz Gertsch in Burgdorf/CH
- 2005"Retrospektive" im Museum Franz Gertsch und im Kunstmuseum Bern, weitere Stationen der Ausstellung sind Aachen, Tübingen und Wien (2006)
- 2007–11Vier Jahreszeiten-Zyklus mit den Gemälden "Herbst" (2007/08), "Sommer" (2008/09), "Winter" (2009) und "Frühling" (2009-11)
- 2011"Franz Gertsch. Jahreszeiten. Werke von 1983 bis 2011" im Kunsthaus Zürich
- 2011–13Triptychon "Guadeloupe" mit "Maria" (2011/12), "Bromelia" (2012) und "Soufrière" (2012/13)
- 2012"Frühling" (2009-11) bildet den Hintergrund der offiziellen Fotografie der Schweizer Landesregierung.
Die Schweizerische Post gibt drei Sonderbriefmarken mit Holzschnitt-Motiven von Franz Gertsch heraus.
Das Museum Franz Gertsch feiert sein 10-jähriges Jubiläum. - 2013–15Holzschnitte "Saintes Maries de la Mer" (2013) und "Bromelia" (2015)
Gemälde "Waldweg (Campiglia Marittima)" (2013/14) und "Pestwurz" (2014/15) - 2016–17Holzschnitte "Winter" (2016), "Sommer" (2017), "Maria II" (2017)
Gemälde "Meer" (2016/17) - 2018–19Gemälde "Grosse Pestwurz" (2018) und "Gräser V" (2019)
- 2019Gemälde "Gräser V", "Gräser VI", "Gräser VII" (2019)
- 2019Eröffnung Erweiterungsbau Museum Franz Gertsch
- 2020–21Ausstellung "Franz Gertsch. Die Siebziger" zum 90. Geburtstag im Museum Franz Gertsch, Burgdorf (CH) und LENTOS Kunstmuseum Linz, Linz (A)
- 2021-22Gemälde "Meer II" (2021/22)
- 2022-23Ausstellung zum Jubiläum "Kaleidoskop. 20 Jahre Museum Franz Gertsch", Museum Franz Gertsch, Burgdorf (CH)
- 2022Gestorben am 21. Dezember in Riggisberg im Kanton Bern
Stipendien/Preise
- 1949De Harris-Stipendium
- 1967Louise Aeschlimann-Stipendium
- 1974–75DAAD-Stipendium, Berlin
- 1997Verleihung des Kaiserrings der Stadt Goslar
- 1998Kulturpreis der Bürgi-Willert-Stiftung
- 2005Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Christian-Albrechts-Universität, Kiel
- 2006Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Wohngemeinde Rüschegg